Donnerstag, 21. Juni 2012

Zu chatten ist manchmal angenehmer als dem Ganzkörperpaket gegenüberzusitzen und genervt in irgendeinem Buch zu blättern, konkret im "Laufen lernen". Ralph fragte mich, wen ich auf dem Schillerplatz denn so treffe. Als Erstes fiel mir Bernhard ein. Bernhard, der seit Monaten tot ist. Die einzelnen Händler sind es. Mit fast jedem bin ich bislang ins Gespräch gekommen. Viele sind Disy-Kunden. Angesichts des Berufsverkehrs fühlte ich mich durch die Frage aber sofort angegriffen. Ob der Platz schöner wird, wenn die Waldschlösschenbrücke befahren wird? Wie arbeitet es sich dann auf der Fetscherstraße? Überall diese Blechlawinen. Stadtmaut wäre gut. Vogelgezwitscher statt Autolärm. Und die ganzen Hektiker unterirdisch in einer U-Bahn. Ob meine Flughafenaversion noch von der Disyshop-Zeit in der Centrumgalerie herrührt? Oder eher von dem Goldenbogenmessestand auf der Leipziger Buchmesse, wo ich von den vorbeiflutenden Menschenmassen Drehschwindel bekam? OK, der Wald fehlt mir. Die Einsamkeit am Elbhang war doch nicht so schlecht. Scheiß Durchgangsverkehr. Eigentlich lebe ich an einem idealen Ort hier auf der Bärensteiner Straße, ein bisschen einsam, aber nicht zu einsam.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen