Mittwoch, 31. Oktober 2012

In Pratschwitz ist im Sommer das Surfen verboten. Aber im September kommst du dabei schnell ins Gespräch, zumal wenn der Wind kurzzeitig nachlässt. Auf irgendeinem Binnensee waren diese Woche sieben Meter hohe Wellen. Der hatte ein extrem bewegliches Gesicht. Oder musste oft schlucken oder beides. Sieben Meter.
Mit geschlossenen Augen dachte ich Michi Götz spricht. Das letzte Mal hab ich bei ihm angerufen, als es in Schwabing brannte.
Ronny Keilbar von Tower Automotive Presswerk Zwickau hat mich angesprochen. Hab versucht ihn zu Xing einzuladen. Aber die Einladung ging bei Xing nicht raus.
Der Ex von der Loewig hat mich bei Xing angesprochen. Als Arbeitgeber hat er ARD angegeben. Aber der Vertrag ist Kress zufolge 2011 ausgelaufen. Als head of vip media consult bezeichnet er sich. Egal. Hab ihn geaddet. Sogar mit Smiley. Auch wenn er Groke bestimmt nicht dazu bringen kann, beim MDR anzufangen, schon weil Leipzig keine Lichtentaler Allee zum Joggen hat. Das Erwähnen von Heiner Eggert mit seiner Akademie in Grokes Xing-Gästebuch hat ihn ja auch zu keinem Feedback bewegen können, stattdessen hat Heiner sich erst mal eine Auszeit genommen. OK, Heiner hat mir auch geraten zu akzeptieren, dass Groke jeden meiner Kontaktversuche offensichtlich eher als abtörnend erlebt. Was ist ein tatsächlich tragfähiger, konstruktiver Kontakt? Heiner hat sich danach wenigstens zu einem Powermann-Porträt überreden lassen und denkt bei vielen seiner Kolummnen an mein Magazin. Immerhin. Aber der Verteiler ist bestimmt entsprechend groß. Das Sympathischste an dem Porträt war, dass er bei meiner Ankündigung es auf die Hälfte zusammenzustreichen konterte, dass er es dann nicht zum Druck freigibt. Das war lustig. Einer der wenigen Momente, in denen ich das Gefühl hatte gelesen zu werden. Zum Glück hatte ich bis auf die Ankündigung noch nicht in den Text eingegriffen. Für das kommende Heft habe ich bislang noch niemanden am Uniklinikum zu einem Porträt bewegen können, weder aus dem Aufsichtsrat noch den Vorstandssprecher oder den Dekan. Hab grad wenig Energie. Erst mal die OP und viel Schlaf. Herzmann ist Hypoxi Sprecher. Ob der Raoul Barthel kennt? Upps, Bernd sendet grad einen Link. Yoga ist tatsächlich bescheuert. Leo und der Zwerg ... :) Jaja, die Tanz-Stiele. Ob das Groke geschrieben hat? Egal. Köln ist weit weg. Leipzig auch. Aufstehen, duschen, Injoymed. Daria Palizban hat das geschrieben, nur mit ein paar Grokismen.
In Bayern gibt es eine öffentliche Liste zur Lebensmittelüberwachung ab 350 Euro Bußgeld, in Sachsen noch nicht. Mal sehen, ob Tillich mich liest. Einen Moment lang habe ich tatsächlich DPA und dapd verwechselt, bis ich den Zeilenumbruch sah.
Ich war gestern so knülle, dass ich kurz nach 18 Uhr einschlief und erst gegen 21 Uhr wieder aufwachte. Heute open end im Bett bleiben zu können, ist wie ein Geschenk. Ich muss heute lediglich ein paar Telefonnummern und Emailadressen für Eventberichte heraussuchen und will dann zum Sport. Mutter und Vater anrufen zu können, wäre gut. Aber da ist besetzt. Wahrscheinlich haben sie vergessen aufzulegen. Das passiert oft.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Grad kamen über fünfzig komische Mails mit Fehlermeldungen von Providern zu Email-Sendungen, die ich nie getätigt habe. Meine Adresse steht irgendwo in einer Spammer-Datenbank, und irgendwelche Spambots nutzen sie als Absender:

Gesendet: Dienstag, 30. Oktober 2012 um 20:05 Uhr
Von:
An:
Betreff: Mail delivery failed: returning message to sender
This message was created automatically by mail delivery software.

A message that you sent could not be delivered to one or more of
its recipients. This is a permanent error. The following address
failed:

"shay.cook@yahoo.com":
SMTP error from remote server in greeting:
host: mta5.am0.yahoodns.net:
5.7.1 [BL21] Connections will not be accepted from 82.165.159.35, because the ip is in Spamhaus's list; see http://postmaster.yahoo.com/550-bl23.html


--- The header of the original message is following. ---

Received: from FILIBERTO ([188.154.62.154]) by smtp.web.de (mrweb101) with
ESMTPSA (Nemesis) id 0MKJ7S-1TUuFx0nY6-001KSu for ; Tue,
30 Oct 2012 18:59:23 +0100
Date: 30 Oct 2012 19:0:53
From: UPS 329
X-Mailer: Microsoft Outlook Express 6.00.2900.2180
X-Priority: 3 (Normal)
To:
Subject: Postal Notification
MIME-Version: 1.0
Content-Type: text/html; charset="utf-8"
Content-Transfer-Encoding: 7bit
Message-ID: <0MOAjQ-1TPwAp1Yhg-006G9S@smtp.web.de>
X-Provags-ID: V02:K0:pCjXJUWHxTxRHshAPsIOnzFIRIxc3n/W0Xmo/EB49Wg
ai0jpxTXIsPKZRfR4UtYfrWle4Sps6l0dv3DXN1HZisAWn9pKI
yxdBtTLHBQUY+ws5pOOsW/4kJrgvlr8w2zAgyYsT5BlOr+j6Y8
jFYqZhCtHUrlWpvnRTu8icIDLSmZRyXnSebC9frC0SsCWWZ0fa
ZJtGxmHcSoBCGIVJAzvSg==


Es werden noch mehr werden, sagt Sebastian. Ich könne evtl. demnächst Probleme bekommen, Emails zu versenden, weil die Spamscore für meine Adresse steige und manche Provider Emails mit einer zu hohen Spamscore gar nicht erst annehmen.

Dagegen könne ich nichts tun. Meinen Maildienst zu informieren nütze auch nichts.

Das sei, als würde jemand anstößige Briefe mit meinem Namen und meiner Adresse als Absender verschicken. Sebastian hatte das neulich bei einem Büro. Da bekamen plötzlich alle Mitarbeiter zur gleichen Zeit solche Fehlermeldungen. Das ging vier Stunden lang, der Mailserver ist fast zusammengebrochen. Es hat aber plötzlich wieder aufgehört.
Auch mein Maildienst könne nichts dagegen tun. Niemand könne jemanden daran hindern, irgend eine Adresse als Absender in seine versendeten Emails zu schreiben.

Auf meine Frage, welchen Sinn das hat und wozu das passiert, sagt Sebastian: Spammer nutzen den niedrigen Spamscore unbescholtener Leute, weil sie mit zwielichtigen Adressen zwielichtiger Provider immer größere Probleme haben, ihren Spam absetzen zu können. Wenn er als Herr Diekmann von der Bildzeitung eine Werbesendung verschicke, werden die wahrscheinlich viele wegwerfen. Schreibe er als Absender aber Sebastian Flad drauf, seien viele vielleicht neugierig.

Kurz vorher kam ich wie gesagt nicht ins Internet, nicht mal in meine Mailbox, nur in den Blaster. Das war unheimlich. Ich war selten so misstrauisch.

Sebastian sagt: Das hört sich fast an, als hätte der Provider ein kleines Problem gehabt, wahrscheinlich mit dem DNS.

Auf meinen Einwand, es sei aber nur von einem der Notebooks aufgetreten, sagt er: Dann war es ein DNS-Problem an dem einen Notebook.

Was das bedeutet? DNS ist das Domain Name System, so etwas wie ein riesiges Telefonbuch im Internet. Jeder Computer, der am Internet teilnimmt, hat einen DNS-Namen, unter dem er erreichbar ist, einen sog. fqdn (fully qualified domain name). Beim Blaster ist das z. b. assoziations-blaster.de. de ist der Name des deutschen Root-Servers. Und assoziations-blaster der Name des Servers in der Merz-Akademie, auf dem der Server läuft. Jeder Server hat eine IP-Adresse. Das DNS stellt die Verbindung und IP-Adresse her. Du gibst den Namen in den Browser ein, der schaut im DNS nach und bekommt eine IP-Adresse zurück. Nur über die Adresse (eine Zahl) kann die Kommunikation letztendlich stattfinden. DNS-Namen werden lokal vorgehalten, gemerkt. Fällt der DNS-Dienst aus oder ist aus irgend einem Grund nicht erreichbar, bedient sich der Rechner an den vorgehaltenen Namen (Namenscache). Ändern sich aber Adressen hinter Servern (was häufig passiert), sind viele Seiten plötzlich nicht mehr erreichbar, weil die Namensauflösung ins Leere führt.

Sebastian glaubt, dass mein Rechner ein Problem mit den DNS-Anfragen hatte. Vielleicht war der DNS-Client-Dienst abgestürzt, das komme vor. Er habe also keine Anfragen mehr losschicken können. Deshalb konnte er sich nur noch seines Zwischenspeichers bedienen. Dort wird der Eintrag für den Assoziations-Blaster noch drin gewesen sein in der Form "assoziations-blaster.de = 83.142.84.131" - und mit der IP-Adresse konnte er mit dem Blaster kommunizieren. Die Seiten, die ich sonst noch so angefragt habe, evtl. auch die Adresse des Mail-Providers, hat er aber vielleicht nicht im Cache gehabt. Daher hatte er keine IP-Adresse und konnte auch nicht kommunizieren.
Falls das wieder vorkommen sollte, rufe ich ihn an. Dann kann er schauen, ob das tatsächlich so ist oder ob noch ein anderes Problem vorliegt.

Bei mir verlegt sich in solchen Momenten alles auf das Gehör. Da im Raum dann lediglich das Radio zu hören ist, auf das Radio. Ich kalibriere meine Stimmung dann per Radiostimme, um nicht in Panik zu verfallen. Das funktioniert meist ganz gut. Blöd wird es nur, wenn grad Kai Karstens Knödelstimme durch den Raum quillt.

Immerhin habe ich inzwischen Leo und Julia erreicht. Leo habe ich in Skype sogar gehört und gesehen. Die Verbindung war denkbar schlecht. Er hofft, dass er mich mit Kopfhörern besser versteht.
Gestern hab ich mich aufgeregt, als Vater von mir den Eingriff erklärt haben wollte. Als er sich über meine Aufregung wunderte, brummelte ich: "Es geht um mich. Das ist kein Wetterbericht." Heute früh wache ich auf, höre Nachrichten und rufe sofort Karin an, wo Timo und Julia sind. Karin sagt, sie sind in Sicherheit und dass am Donnerstag Christiane im Urlaub und sie selbst auch nicht da ist. Kurz vorher kam ein Karl-Auer-Gag mit einer Sächsin zum Code im CocaCola-Flaschendeckel. Die war gleich ganz aufgeregt. Das steckte mich an. Susi geht nicht ans Telefon. Tim reagiert auch nicht. Er müsste im Zug nach Hamburg sitzen. Wenigstens waren Mutter und Vater da.

Montag, 29. Oktober 2012

Frank entfernt das Xanthelasma per Schnitt. Zwei Zentimeter wird er lang. Vorher gibt er mir etwas zur Beruhigung. Zwanzig Minuten wird es dauern. Gerlind kommt mit. Hab sie gebeten, das Video vorher anzuschauen. Ich soll warten, bis Karin aus Zypern zurück ist. Termin ist am 26. November. Das ist der erste Tag nach Karins Urlaub. Es wächst immer schneller. Bis April zu warten sei keine gute Idee, sagt Frank. Sein Bericht in der Disy ist so geworden, wie er ihn sich vorgestellt hat. Anja hat ihn gemacht. Hab Gerlind gesagt, dass ich es gut fände, wenn sie abnimmt, und dass ich Angst habe, dass sie sonst eines Tages plötzlich weg ist. Ich brauche sie. Ob das Grund genug ist? Muss noch schauen, was Retinol mit Xanthelasmen macht. Anti-Rides ist ja im Wesentlichen Vitamin A, C und D. Sie scheinen damit stärker zu spreiten. Blöd. Jedenfalls fürs Präparieren blöd. In Ruhe. Am besten ich verschlafe es. Soll er sich doch allein rumärgern. Zwei Zentimeter sind schon allerhand. Das ist Strafe genug.
Aufwachen ohne Eile. Hab mir Acrylpullover, Acryljacke und Daunenjacke zurechtgelegt. Es sind Frostgrade. Der erste Tag mit Funktionsunterwäsche. Heute bin ich beim Augenarzt, Visus und eine mögliche Lasertherapie des gelben Flecks unter dem linken Auge will ich mit ihm besprechen. Es schmeißt mich jetzt schon vor Angst.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Ich muss öfter Krimis sehen. Wahrscheinlich verstehe ich meine Umgebung dann besser. Irgendwann ist es sonst so wie bei Wolfgang Beer, der vor lauter Fernsehentzug nicht mal Britney Spears kannte. Aber die Kopfschmerzen sind schon blöd. Wovon hängen eigentlich die Ladezeiten beim Bloggen ab? Manchmal habe ich das Gefühl, ich brauche einen Sekundenzeiger, um meine Ungeduld zu messen. Am schlimmsten war das im Hygienemuseum. Da konntest du manchmal minutenlang warten, bis sich eine Seite aufbaute. Aber das war weniger schlimm als bei "Welt der Wunder". Da war jegliches Googeln sinnlos, da die Suchergebnisse alles Andere als instruktiv waren. Dort den Mac einzuschalten war wie Ersticken. Aber deshalb dort Metager aufzurufen ging dann doch zu weit.
Irgendwas hat sich verändert, nachdem ich Tims Audiodateien vom Olympus auf die Festplatte und von der Festplatte auf den Stick geladen habe. Das Erste, was mir auffiel, war, dass das Notebook den Stick plötzlich nicht mehr als Stick erkannte. Als ich das Notebook dann mit Stick neustartete, blieb es hängen, so dass ich es mit gezogenem Stick erneut starten musste. Den nächsten Stick konnte ich nicht mehr abmelden. Danach ließ sich trotz wiederholtem Neustart weder Xing noch meine Mailbox aufrufen.

Samstag, 27. Oktober 2012

Michi. Wegen ihm greife ich das nächste Mal bei Douglas wahrscheinlich zu Issey, das mir lange Zeit so fremd war wie Michis Vorliebe für Sebamed, dem Wofacutan des Westens, das dir aus zig Pflegeheimen entgegenweht. Einmal hatte ich bereits kurz innegehalten und mich halb gruselnd an den Geruch herangeschnuppert. Das Vetiver, das ich unwissentlich mit Matuschke teilte, ist jetzt fast alle. Es pressiert. Wann ist ein Ort tatsächlich ein Sehnsuchtsort wie die Lichtenthaler Allee, Brahms im Ohr?

Eine Ortsveränderung ist schon ein gewaltiger Aufwand. Und dann auch noch Interaktion? Mein diesjähriger Maximalaufwand bestand im Bestellen eines Lichtenthaler Weins direkt von Grokes Joggingstrecke. Es müsste schon irgendetwas Unerwartetes geschehen, damit ich mich in die Jugendherberge am Hardbergbad verirre. Das Risiko, ihn dadurch zu sehr zu bedrängen, ist mir zu hoch, auch wenn ich natürlich neugierig auf das bin, was ihn an den Ort bindet. Inzwischen habe ich ab und an SWR Fernsehen geschaut um zu ahnen, wie die Welt ausschaut, die die Stimme geformt hat. Ich bin gespannt auf den Wein. Mal sehen, ob er russisch schmeckt.
63mg

Einsam?