Montag, 1. Oktober 2012

Matuschke ... Für die COMEDY LOUNGE zum Tag der Einheit am Salzstollen gibt es noch Karten. Dort ist es frisch, zumindest wenn man im Publikum sitzt. Meine Eltern sind dort Stammhörer. Mutter ist schon ganz gespannt.

Ich bin noch nie mit der 87 gefahren, bin dementsprechend noch nie an der Tornaer Straße von der 87 in die 66 umgestiegen und war noch nie im Lockwitzgrund und weiß nicht, ob der Weg ähnlich beschissen zu laufen ist wie der Fußweg nach Kreischa. Ob die dort Fußwege haben? Um 19.30 Uhr ist es allerdings noch hell. Mutter und Vater würden mich vom Salzstollen maximal bis nach Prohlis mit heimnehmen, so dass ich nicht befürchten muss, dass mich dort einer über den Haufen fährt. Aber in Prohlis sind die Haltestellen so schlecht beleuchtet, dass die Busse durchfahren ohne einen mitzunehmen, wenn man sich nicht telefonisch voranmeldet. Und fürs Rad ist das etwas weit. Außerdem ist Matuschke nicht meinetwegen hier. Wozu also die Aufregung? Wahrscheinlich sendet sogar ersatzweise Törkott auf Bayern 3. Bayern 3 hören und die nächsten fünf Quadratkilometer zu erobern genügt mir ohne Auto eigentlich. Die sind so eng besiedelt, dass ich gehört werde, sobald ich Hilfe brauche.

Der Sangrita-Ersatz aus dem Lockwitzgrund schmeckt alles andere als aufregend. Dafür haben aber die Flaschen Geschichte. Jede Einzelne ist bereits so beknuppst, als ob sie schon mindestens tausendmal den Besitzer gewechselt hat. Und der Saft in den Quadern schimmelt dank der idiotischen Schraubverschlüsse bereits am dritten Tag im Kühlschrank.

Jim Wasweissich redet von Jaguar, während ich über das Auto nachdenke, das ich gern hätte. Einen weißen Smart Cabrio. Ich glaube meine Bettwäsche hat ein Jaguar-Muster. Früher habe ich mir Jaguare immer schwarz vorgestellt wie Charly. Charly hat mich gern, so selten ich auch da bin.


Er lässt sich von mir inzwischen fast widerstandslos streicheln. Wahrscheinlich habe ich inzwischen kapiert, was er mag, oder er resigniert. Alles für die Katz. An ihm spüre ich am ehesten, wie die Zeit vergeht.

Groke läuft immer wieder den selben Weg, inzwischen entspannter, scheint es.

Ich habe immer noch keinen Mitläufer zum Joggen am Landgraben.


Hab heute die Ahrens im Neurologie-Sekretariat um das Notarztprotokoll vom 17. April gebeten. Mutter und Vater wollen den Tag nochmal rekapitulieren. Der Blog ist schon gut. Durch das Bloggen wusste ich noch den Tag.

Morgner hat nicht wegen dem Gutachten zurückrufen können, weil irgendein wildfremder Wusch den Anrufbeantworter kurz vor der vereinbarten Zeit zugequatscht hat. Nicht dass die sich nur verwählen, die müssen auch noch stundenlang auf meinen Anrufbeantworter quatschen. Idiotisch. Inzwischen sind wieder neun Minuten frei. Es ist so gemein, nicht aus der Ferne entscheiden zu können, wer einen erreicht. Das ist beim Zappen im Radioprogramm einfacher als beim Telefon. Letztens war das Akku mitten im Gespräch mit Nina alle. Das Leben ist so ungerecht.

OK, da stehen ein paar Lampen. Aber anheimelnd sieht die Straße nicht aus. Ich hab ja schon auf der Pillnitzer Landstraße an der Obstplantage Angst, obwohl ich da auf die Leitplanke klettern kann falls irgendein Raser die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Nein, ich will da nicht hin. Da fühle ich mich Fremden zu sehr ausgeliefert. Lieber laufe ich mit Taschenlampe zwischen Friedhof und Landgraben, auch wenn das nachts halsbrecherisch ist, so abschüssig, wie der Weg ist. Wozu überhaupt nachts raus? Bin müde.

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