Sonntag, 23. September 2012

Früher hatte ich mehr Angst und noch mehr geträumt. Will sagen: Ich war schnell bereit, Zufälliges nach der Maßgabe, dass alles irgendwie mit allem zusammenhängt, als gemacht zu erleben. Als ich das erste Mal am SAX-Terminal Filmdaten eingab, stieß ich durch eine Unfallmeldung auf eine zufällige Namensgleichheit, die mich irritierte: Steven Brill war in derselben Woche tödlich verunglückt. Der Feuerwehrmann Steven Brill, nicht der Filmemacher Steven Brill von ein "Mann für alle Unfälle", dem Film, den ich grad ins Terminal mit Tag und Uhrzeit der Aufführung tippte. Wirklichkeit und Phantasie verschwammen sofort zu einem wilden Puzzle. Am nächsten Tag steckte ich statt Talisman meinen Vibrator in den Rucksack.

Auszug aus dem Blog "Wege sind Schritte"

31. Oktober 2008 um 10.27 Uhr:


Rosch legt Eva Cassidy und danach Anastacia auf. Krebs hatten sie beide. Eva Cassidy hat ihn nicht überlebt. Hab "Autumn leaves" instinktiv unter XXX verlinken wollen, aber gleich Schiss, dass Eva was passiert. Krebs ist ja schnell diagnostiziert. Am Mittwoch ist offensichtlich nicht in der Nähe der A1 einer verunglückt. Wahrscheinlich stand die A1 nicht im Drehbuch. Abgesehen davon finde ich fingierte Todesanzeigen zum Promoten von Filmen bescheuert. Außerdem lief der schon im März an. Irgendwann dokumentiere ich nicht nur die Arbeitszeit, sondern auch, was ich gemacht habe. Es kann nicht sein, dass irgendwer zu spinnen anfängt, sobald ich das erste Mal am SAX-Terminal Film-Daten eingebe, auch wenn er Pressesprecher ist. Scheiß-Bühne überall.


----- Original Message -----
From: Christine Salzer
To: frank.recktenwald@feuerwehr-eppelborn.de
Sent: Friday, October 31, 2008 11:00 AM
Subject: Steven Brill am 29.10.08


Hallo Frank Recktenwald,

wie waren die Umstände, unter denen Ihr Kollege Steven Brill am Mittwoch zu Tode kam? Mir fiel auf, dass dieses Jahr ein Film anlief, in dem ein Namensvetter von ihm Regie führte, daher meine verblüffte Frage. http://de.wikipedia.org/wiki/Drillbit_Taylor_%E2%80%93_Ein_Mann_f%C3%BCr_alle_Unf%C3%A4lle

Herzlich,
Christine Salzer
www.xing.com/profile/Christine_Salzer
Handy 0173 38 11 631
Bärensteiner Str. 14
01277 Dresden



Wiesbach ist in der Nähe von Neunkirchen. Mir reicht schon, wenn Radio Dresden inzwischen aus dem Parkplatz Neukirchen "Neukirschen" macht. Jedenfalls habe ich prophylaktisch bei Xing nachgehakt, zumal auch Google inzwischen spinnt. Bald kommt Nico. Bin schon wieder beim Problemfällen.




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Von: "Frank Recktenwald"
Gesendet: 31.10.08 11:05:00
An: "Christine Salzer"
Betreff: Re: Steven Brill am 29.10.08
Hallo,

es tut mir leid, aber ich weiss leider auch nicht mehr darüber, als dass er zu Tode gekommen ist. Er hat aber auf jeden Fall nichts mit dem genannten Regiseur zu tun.

Viele Grüße
Frank Recktenwald

Am 31.10.2008, 11:00 Uhr, schrieb Christine Salzer
:

> Hallo Frank Recktenwald,
>
> wie waren die Umstände, unter denen Ihr Kollege Steven Brill am Mittwoch zu Tode kam? Mir fiel auf, dass dieses Jahr ein Film anlief, in dem ein Namensvetter von ihm Regie führte, daher meine verblüffte Frage. http://de.wikipedia.org/wiki/Drillbit_Taylor_%E2%80%93_Ein_Mann_f%C3%BCr_alle_Unf%C3%A4lle
>
> Herzlich,
> Christine Salzer
> www.xing.com/profile/Christine_Salzer
> Handy 0173 38 11 631
> Bärensteiner Str. 14
> 01277 Dresden



--
Frank Recktenwald
Feuerwehr Eppelborn

Die Feuerwehr Eppelborn im Internet: www.feuerwehr-eppelborn.de



26. Oktober 2008, 12.11 Uhr:

Radio Dresden gibt genauere Ermittlungsergebnisse bekannt als andere Informationsanbieter zum Unfall auf der A72, ergänzt allerdings den Parkplatz Neukirchner Wald zum Neukirschner Wald. Angerufen auf der Service-Hotline erklärt Frau Wasweissichwiesieheißt: "Schauen Sie nur später wieder rein." Wahrscheinlich ist das nur ein PR-Gag, um Hörer zu binden und ich fliege drauf rein. Immerhin hat keiner Neunkirchner Wald draus gemacht. Irgendwann glaube ich tatsächlich noch an einen zentralen Verkehrsticker. Woher wissen die, dass das vier Autos waren, die den Mann überrollt hatten? Wie haben die das nachgewiesen? Haben die den Unfall selber manipuliert und dann aufgezeichnet? Autowerkstatt Henker danach als Werbung zu schalten ist auch nicht sehr friedfertig. Dazu peitschende Rhythmen - die sind durch den Wind, die Idioten. Fast fünf Minuten lang haben die miese Stimmung gemacht. Zilch ist bescheuert. Hab Stephan wieder nicht nach seiner Telefonnummer gefragt.

24. Oktober 2012, 12:27 Uhr:
Anja Kettler hat München 12.20 Uhr als die Stadt mit den zwei Türmen beschrieben, fehlt nur noch die Service-Hotline zu dem Neunkirchner. Der erste lange Kölner ICE fuhr 12.22 Uhr vom Gleis 6 nach München, sagte ein Fremder grad auf WDR2.

23. Oktober 2008 um 22:42 Uhr:
Das, was ich grad erlebe, fühlt sich wie Verzweiflung an: Es ist als ob ich keine Struktur mehr habe. Ich höre XXX, denke, er spürt mich, mit einer passageren Nähe, die ich so im realen Leben noch nie kennengelernt habe. Und dann kippt meine eigene Aggressivität scheinbar plötzlich in seine Aggressivität um, als der Blaster plötzlich wie bei einem Hacker-Angriff zu spinnen begann. Es fühlt sich alles so ausweglos an. Es kann nicht sein, dass er mich wahrnimmt, trotzdem spüre ich diese Nähe. Es ist zum Verrücktwerden. Es einfach im Raum stehen zu lassen, dass es solche Phänomene gibt, fällt mir schwer. Es ist wie ein permanenter Selbstbetrug.
Und dann lese ich Mcnep und bilde mir ein, er denkt an mich, nur weil ein C im Eingeweihten steht. Im nächsten Moment erinnere ich mich an sämtliche Tippfehler, die mir untergekommen sind und erlebe sie als gemacht. Um das Chaos noch perfekt zu machen, gibt ausgerechnet das Jo, der sonst eine Engelsgeduld hat, das Kommando Langsamer! während ich das Gefühl habe, überall zu spät zu kommen.


5. Oktober 2008 um 1:26 Uhr:

Ich finde keine Daten zur Aushärtungsdauer von Elastosil-Abformungen. Welche Farbpigmente biologisch unbedenklich sind, ist mir auch noch unklar. "Platin als Reaktionsbeschleuniger", liest sich mystisch. Nächstens empfehlen die noch eine Schwalbenhoden-Bodylotion oder Menstruationstassen

IRIS petal pink von LELO sieht angenehm aus. Angeblich ist es chirurgisches Material. Iris ist eigentlich und wirklich die griechische Göttin des Regenbogens. "Bin auf meinem Weg... Er umgibt mich, führt mich, leitet mich", schreibt Gudrun.

Hab Iris telefonisch im Beate Uhse Lizenzgeschäft auf der Petersburger Straße 18A (Telefon 4 82 14 44) bestellt und bekomme am Montag einen Kostenvoranschlag.


4. Oktober 2012 um 11:45 Uhr:
biggi schrieb am 27.5. 2004 um 20:15:15 Uhr über

Tätersolidarität
das schrecklichste ereignis des tages? hab unter mozartfurzerin eine veränderte chronologie gesehn: ich hätte nie die warmluftfrontlerin verblastet, wenn mcnep die kampflesbe nicht als erster verstichwortet hätte. schrecklich. nicht mal auf die kopfzeiten im blaster ist mehr verlass. mir ist elend wie lange nicht mehr. so. also wer diese software als unparteiisch akzeptiert, der glaubt auch an die firewall bei neigetechnik.


Als ich das Marcus Barsch gemailt hatte, reagierte er mit WirMüssenUnsKennenlernen. Dabei hatte ich noch gar nichts über die ICE-Fahrt kurz vorher geschrieben. Verrückt, diese plötzliche Nähe, fast so wie die Begegnung mit Garcia im Traum, nur weil ich kurz vorher über das lila Teil recherchiert hatte.


21. September 2008 um 16:38 Uhr:
From: Christine Salzer
To: mail@datenschutzzentrum.de
Cc: info@dgvp.de
Sent: Sunday, September 21, 2008 4:34 PM
Subject: SensCam zur Grundsicherung von Patientenrechten in der Psychiatrie


Hallo Dr. Thilo Weichert,

dem Wortlaut auf https://www.datenschutzzentrum.de/material/themen/gesund/einspsy.htm nach zu urteilen, hat das unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein medizinische Vorbehalte gegen den Anspruch auf Auskunft und Akteneinsicht von Psychiatrieerfahrenen. Patientenrecht derart auszuhöhlen, ist perspektivisch riskant, zumal gerade psychiatrisierte Patienten in der Wahrnehmung ihres Selbstbestimmungsrechtes gefährdet sind. Die sich daraus letztendlich entwickelnde Kostenexplosion machte bereits 2000 einen der Löwenanteile der Krankenversicherungsausgaben aus. Und der Trend zur stationären Unterbringung nimmt weiter zu.

Herzlich,
Christine Salzer
www.xing.com/profile/Christine_Salzer
Handy 0173 38 11 631
Bärensteiner Str. 14
01277 Dresden


----- Original Message -----
From: Christine Salzer
To: info@deutsche-patientenvereinigung.de
Cc: kontakt-info@bpe-online.de
Sent: Sunday, September 21, 2008 11:03 AM
Subject: SensCam bei Bondagierung zum Ausschluss psychiatrischer Gewalt bei PsychKG-Anwendung


Hallo,

haben Sie Interesse daran, sich für den Einsatz von SensCams in der Geschlossenen Psychiatrie zumindest für den Zeitraum von Bondagierungen stark zu machen, um psychiatrische Gewalt im Rahmen der PsychKG-Anwendung wie

- das Vorenthalten von Getränken bei Durst oder
- der fehlenden Möglichkeit zum gewohnten Urinieren
- neben stundenlanger Isolation

als Formen der psychischen Folter durch lückenlosere Dokumentation in hoffentlich naher Zukunft auszuschließen? Einen Anwalt haben dort ja die wenigsten.

Herzlich,
Christine Salzer



21. September 2008 um 11:18 Uhr:
Ob 2000 Bilder in zwölf Stunden genügen, um psychiatrische Gewalt in der Geschlossenen auszuschließen? Bei Narkosen war das Minimalfenster für manuelle Dokumentation vor zehn Jahren fünf Minuten. Softwaregestützt müsste es inzwischen nahe Null sein. Fragt sich nur, wer die Dokumentation vergütet. Bei Narkosen ist es ja innerhalb des Argumentationsrahmens des versorgenden Hauses die Krankenkasse des Betroffenen, "erzwungen" durch ein entsprechendes Risiko-Scoring per ICD. Fallmanagement, grübel. Dezentrale Datenbanken, wie sie solche SensCam-Module zum Ausschluss psychiatrischer Gewalt darstellen würden, gelten wahrscheinlich als persönlicher Luxus. Obwohl Datenübertragung per Sticker auch bei noch so komplexer Überwachungstechnik bei entsprechendem Eingangscode simpel zu realisieren sein müsste. Das Recht auf den unmittelbaren Zugang zu sämtlichen gespeicherten Datenbeständen durchzusetzen, wird wahrscheinlich hart. Das schafft wahrscheinlich im Einzelfall nicht mal ein Gutachter. Es ist ein Filz. SensCams könnten ein Anfang sein, grad um die Kasernierung von angeblich Dementen zu begrenzen.

Atemreduktionsmasken, grusel ... Hab gestern das erste mal gelesen, dass in Gelsenkirchen Atemreduktionsmasken verkauft werden. In dem selben Gelsenkirchen, in dem ein paar Straßenzüge weiter die Rote Fahne verlegt wird. Hab kalte Füße, sobald ich daran denke, Durst und Kopfschmerzen. Matuschke hatte ich gehört, während ich das letzte Nacht gelesen hatte. Sonst hätte ich wahrscheinlich weiterzappen müssen, um nicht zu kotzen. Aber sobald ich Matuschke höre, bin ich belastbarer. Es ist, als ob er mitliest. Puh, ich atme schon wieder flacher. Ich begreife nicht, dass der Verkauf von Atemreduktionsmasken straffrei ist, zumal Drogen UND Atemreduktionsmasken zu tödlichen Episoden führen können und ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand diese Masken benutzt, ohne gleichzeitig Drogen zu nehmen. Zumindest angstlösende Substanzen sind dazu garantiert nötig. Überwachung, kreisch. Wer sowas verkauft, vermarktet auch Kalaschnikows. Puh, ich hasse Hierarchien, besonders beim Sex. In der Roten Fahne stand was von der Forderung auch nach sexueller Freiheit. Ob die damit den freien Zugang zu Atemreduktionsmasken fordern? Und wenn, ist so eine Freiheit im Rahmen eines Domina-Studios tatsächlich vollständig gesichert? Die Videomitschnitte, die ich bis jetzt gesehen habe, waren so kompakt, dass kaum eine eindeutig Mimik, geschweige denn Verbalisiertes abzugrenzen war.

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