Sonntag, 19. August 2012

Hab Vater angerufen und gefragt, ob er den Blog lesen mag. Er fragte, ob er dazu den Arbeitsplatz aufrufen muss. Hab geantwortet: Nein, das Internet. Er fragte, ob das Google sei. Hab ihn gebeten "Christine Salzer ein bißchen einsam" in das Suchfeld zu tippen. Dann las er den Kopftext wie zum ersten Mal. Ich werde den Text auf die Seite schieben. Nach dem Lesen sagte Vater, dass der Text zusammenhanglos sei. Auf meinen Einwurf, dass das Tagebuchnotizen, notierte Gedanken, seien, reagierte er enttäuscht. Wahrscheinlich sind Emails für ihn angenehmer als der Blog. Einsam :( Es ist, als ob ihn mir jemand wegzunehmen versucht. Er ist so weit weg. Vielleicht sollte ich ihn mehr danach fragen, was ihm grad durch den Kopf geht, als nur zu erzählen. Es ist sehr schwer zu ahnen, woran er grad denkt. Das tut mir weh. Ich wäre gern aufmerksamer. Ich rufe ihn täglich an, erfahre aber nur wenig. Er versteht mich immer weniger und ich ihn auch. Es ist wie ertrinken. Letzte Woche stand er auf dem Fußweg am Weißen Hirsch und hat sich vorgestellt, dass er grad stirbt. Alles raste an ihm vorbei. Er fühlte sich wie gelähmt. So muss sich sterben anfühlen. Da eindringen zu können wäre schön. Mutter ist gestern in ihren Wäschekorb gefallen und bekam Angst, weil ihre Gerinnung ganz niedrig ist. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen und mit den Beiden in einem Centerpark Urlaub machen, wenn es nicht so warm wäre.

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