Samstag, 9. Juni 2012

Ich will Psychiatrie-Erfahrene sprechen, das Gespräch aufzeichnen, von ihnen autorisieren lassen und den dabei entstehenden Artikel Focus und Spiegel anbieten. Inzwischen hatte ich Manfred Lütz gesprochen, der sich wiederum an ein Gespräch mit dem holländischen Psychiater Mark Richartz aus Maastricht erinnerte, in dem Richartz von einer Frau erzählte, die ihm vorwarf, dass er sie nicht zwangseingewiesen habe. Da Lütz sich nicht mehr an den Namen des holländischen Psychiaters erinnerte, verwies er mich an Birgit Gunia-Hennecken, die damals dabei war. Dem Bericht des Holländers will ich Geschichten entgegenstellen, die ein paar von den jährlich 200.000 Zwangseingewiesenen in Deutschland erlebt haben.

Schön wäre, wenn sich aus den Gedächtnisprotokollen eine Checkliste ergeben würde, an der man als Betroffener sofort erkennt, dass die eigene Unterbringung tatsächlich zwangsweise war und dass die Einwilligungsbedingungen der UN-Behindertenrechtskonvention zuwider liefen.
- hohe Rückfallquote,
- hohe No"Compliance",
- hohe Quote von Rechtsanwälten die Unterbringung beenden,
- Stationsklima (wenig gesprochen, autoritär),
- Klagen von Patienten über Schikane,
- Patienfürsprecher verlängerter Arm des BKH,
- Angehörige unzufrieden,
- Patienten eingeschüchert -> trauen sich nicht, sich während der Unterbringung offen zu beklagen,
- Abwertung der Person in Krankenakte,
- offene Äußerungen des Personals über niedrige Bezahlung und Personalschlüssel,
- Unzufriedenheit des Patienten,
- Konflikte mit Personal.

Ich lese gerade das Handbuch PatVerfü, um mich vorzubereiten und um zu erkennen, inwieweit sich überhaupt Einfluss nehmen lässt und welche Forderungen unumgänglich sind, um psychiatrischer Willkür effektiv entgegenzuwirken.

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