Mittwoch, 23. Mai 2012

OK, ich habe es versucht: Einen Blog über Traumreisen und bin tatsächlich in München gelandet. Zufrieden, Nina?
Bei Jazzgesang denke ich an Norah Jones und verrauchte Nachtbars. Ach, Nina, ich höre dich so gern singen :)
Hab Robert Christmann einen Link gemailt. Aber ob er deshalb wieder nach Europa kommt? Es ist schon wieder eine Weile her, dass er mit mir einen Teebuchladen in Jerusalem eröffnen wollte. Verrückt, zumal ich kein Hebräisch kann und nie meine Kinder verlassen würde, so sehr die Beiden sich das auch manchmal zu wünschen scheinen.

Dienstag, 22. Mai 2012

Ben hat geschrieben. Mutter, Vater, Tim und Nina sind inzwischen genauso kurz angebunden wie Karin. Ich habe nichts mehr zu erzählen. Vielleicht liegt es daran. Mutter kommt am Freitag heim und freut sich auf Carpaccio. Ich habe heute das erste Mal seit langem alles aufgeschrieben, was ich gegessen habe, um zu begreifen, warum ich zunehme. Hab mich bei Lablue durch Gesichter gezappt, nach dir gesucht und wie immer Radio gehört. Wenn du mich nur ein winziges Bisschen mögen würdest! Ich sehne mich so nach deiner Stimme. Ich könnte dir stundenlang zuhören. Jahrelang. Radio.
Gehalt
Vereine. Promi-Modenschau.
Verdienst und bewusste Vorbereitung, Loslassen-Können sowie ein Überraschungsmoment und ein ganzheitliches Gefühl sind die unabdingbaren Elemente des Genusses
Mein Gewicht steigt rasend schnell, genauso schnell wie es gesunken war, und das, obwohl ich Diätrezepte koche. Ab morgen muss ich endlich wieder richtig Sport machen, wenn ich heim komme. Heute kann ich nur vor dem Spiegel Hanteln stemmen, sonst verpasse ich Anjas Anrufe. Es ist schon gut, das Gewicht zu beobachten. Jahrelang hatte ich die Waage nur einstauben lassen. Die Schwankungen fallen mir inzwischen sogar im Spiegel auf. Ich muss mich beim Einkauf bremsen. Ich will den Kühlschrank nicht mehr so voll packen, auch wenn es nur Salate und Gemüse sind. Aber die Gurkensuppe mit Avocado koche ich heute trotzdem. Ich kann ja alles andere einfrosten. Vielleicht ist das Bloggen über jeden Bissen statt über künftige Rezepte ein Anfang für das Abnehmen.
Erstkorrektur. Anja sagt, der Tag wird intensiv. Karin und Martina muss ich noch um die Berichte fürs Gutachten bitten.

Montag, 21. Mai 2012

Gurkensuppe
Guten Morgen :) mitten aus der Blumentopfphase. Der Text entstand in meiner SZ-Zeit. Dort hatte ich kein Webradio. Inzwischen ist es mindestens schon zwei Tage her, dass Ben sich das letzte Mal gemeldet hat von irgendwoher aus einer Parallelwelt. Seine allererste SMS? "Heey :) ich bins ..." Hendrik hatte noch 2003 so in die Kamera geschaut, dass ich unbedingt wissen wollte, was er sieht. Später habe ich es ihn dann endlich bei Facebook gefragt, zumal ich es während meines Praktikums bei ihm nicht begriffen hatte: Er stellt sich vor, er stehe auf einer Theaterbühne. Da sehe er auch nur das Licht.

Sonntag, 20. Mai 2012

Meine erste in der Bärensteiner Straße selbstgezogene Pflanze, wenn man von der Kresse absieht. OK, es ist auch nur Kresse, aber Kapuzinerkresse!
Schmacht. Ich hab mir den Schrebergarten in der Alten Elbe angeschaut, der im Dezember frei wird, wenn ich Sebastian richtig verstanden habe. Wassertoiletten gibt es auf dem Gelände nicht, sagt er. Tim radelt grad irgendwo zwischen Bad Schandau und Dresden. Hab ihn auf dem Heimweg von der Alten Elbe erreicht, kurz nachdem ich an den Pappeln vorbeikam,
so dass ich in der Hoffnung, ihn bekochen zu dürfen, nicht noch den versiegelten Hinterhof fotografiert habe, den ich gern a la Patrick Blanc begrünen würde. Bleibt die Vorderansicht des grauen Bunkers neben der zwetschgengelben Theaterschule.
Inzwischen ziehe ich unterm Dach mit den Pfingstrosen von einem Raum zum anderen und beobachte sie beim Blühen.
Sogar die Zwiebeln nutzen den Moment. Nur die Motten sind zurückhaltender geworden, nachdem ich überall Lavendelduft verstäubt habe. Aber vielleicht ist es auch der Knoblauch, der den Schurwoll-Hirten vor Motten schützt.
Die iranischen Blüten habe ich immer noch nicht bestimmen können. Als Tee schmecken sie jedenfalls muffig. Wahrscheinlich gehe ich dann noch ins Solarium, noch mehr Licht auftanken oder fotografiere den Hinterhof.
Adrian
Erdbeeren mit Kefir nach dem ersten Schreck.
Fannie geht es gut. Sie fährt mit dem Vaporetto zum Lido und danach auf die Gemüseinsel zum Artischockenfest. Der Kaffee ist längst Geschichte. Frisch geduscht wäre jetzt der Moment zur Alten Elbe zu joggen. Schade, dass Tim sich nicht meldet. Die Möhrensuppe scheint ihn nicht zu reizen. Hab nach dem Fotografieren noch Schokolade über die Erdbeeren geraspelt und Walnusskerne dazugebröckelt. Ananas mit Minze und Rote-Beete-Carpaccio mit Feldsalat warten noch im Kühlschrank. Thorsten Otto grad: "Es war natürlich nicht alles scheiße." Bin gespannt auf sein "Natürlich gibt es alles auch als Podcast." Aber es kommt nicht.
Der Kaffee tat gut. Immer noch ein Kilo schwerer als sonst :( Ahorn. Mir fehlen noch ein paar Zutaten für die Möhrensuppe, vor allem fehlt mir Tim.
Ich erreiche Fannie nicht.

Samstag, 19. Mai 2012

Sensifer hatte gestern ein Konzert.
Bin knülle, da sind Fotos gelistet, von denen ich keine Ahnung hatte, geschweige dann Text und Personen zuordnen kann. Am liebsten würde ich jetzt den Kopf in den Sand stecken. Die ganzen Pressesprecher kommen sowieso erst am Montag wieder. Vielleicht gehe ich nachher zur Alten Elbe.
Nina hört grad Elliot Smith. Düster :( Mutter liest den Fliegenden Berg auf der Terrasse. Ruth hat ihr das Buch geschickt. Lou stellt sich in Facebook vor. Die ersten Postings von ihm hatte ich gelesen, da war er noch keine 17 :) und immer voller Energie. Aufzustehen fällt mir schwer. Bin noch schlaftrunken, Sebatian aber auch. Es war ein schöner Abend. Jetzt Nina und Tim sprechen zu können, wäre schön. Sebastian hat Lust Kerastase auszuprobieren und ist jetzt im Garten. Ein Garten wäre schön. Mutter freut sich auf die Mango. Muss sie nur noch kaufen. Um Drei kommt Mutter, ihr Buch holen. Heute Abend gehe ich ins Injoy. Bestimmt. Gedankensprünge. Kalte Hände nach dem Kaffee.
Matthias ist lieb: er hat wieder sofort auf meine Frage geantwortet.

Freitag, 18. Mai 2012

Dirk Naumann rief an. Er will mich sehen. Hab keine Ahnung, worum es geht, zumal er inzwischen Arbeit hat. Es ist ein bisschen unheimlich.
Das Leben ist kurz.
Hab mich gestern am Spargelmesser geschnitten. Es pulsierte. Pflaster :( in der Spende.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Hab Ben vorgeschlagen zu skypen.
Anjas Traum. Als ich von AINS aus Stuttgart heimkam, erzählte sie von Plan International. Sie hatte ein Stellenangebot. Am Dienstag erzählte sie davon und wollte natürlich wissen, warum ich die Redakteursstelle bei AINS nicht angetreten habe. Anja in Hamburg kann ich mir genausowenig vorstellen wie mich in Stuttgart. 2003 hatte ich mich schon mal dort beworben, um dich terrestrisch zu hören. Und dann warst du gar nicht in Stuttgart sondern in Baden-Baden. Was war das für ein Moment mit Walkman auf dem Stuttgarter Bahnhof, als Barsch sprach. Nur dass er einen Amokläufer in Leipzig erwähnte, war unschön, zumal der Zug dort endete.
Love is a battlefield, tönt es grad. Bin müde. Ben meint, er sei mir nicht egal. Hab Sven Weise um eine Kaffeetasse mit Bens Foto und seiner ersten SMS gebeten. Eine schöne Erinnerung. Aber noch schöner war das grinz heute. Gänsehaut. Ein Kontakt. André fragt, ob ich Kontakt zu dir habe. Nächstens fragt er, ob ich lese, wenn ich blättere. Ein Sommer auf Sylt.
Satt und schlapp. Mir fehlt die Stunde nach Mitternacht, die ich heute wach geblieben bin. Als ob ich nie zur Kultnacht munter geblieben wäre. Rosamunde Pilcher. Marion Fuchs ist verliebt, sagt sie jedenfalls.
Jetzt läuft mir auch noch die Nase, verklebte Augen, müde, Solarium! Nina, jaul. Puh. Jetzt wanderte der Cursor wie ferngesteuert durch den Text. Ich bin tatsächlich reif fürs Solarium, trotz laufender Nase. Aber das Training lasse ich weg. Und tschüß.
Mir ist schon wieder zum Heulen. Ein Geisterfahrer bei Coburg. Aufstehen. Endlich aufstehen. Bin so müde. Stephan hatte gestern Bernhard Hensches Blick. Reinkarnation. So, jetzt. Frisch geduscht. So gelikt, egal was du draus machst. Ich muss nicht alles begreifen, was ich tue. Kreutzer heist auch Stefan. Oje. Egal. Aber das Stephan einen Namensvetter hat, ist schon interessant. Hau ruck! Jetzt!
Die letzten Minuten vor dem Aufstehen. Ich fühle mich schwer, tonnenschwer. Dabei war der Kaffee gut. Joggen. Das Antibiotikum müsste raus sein. Nur die Schwere noch nicht. Breit wie ein Schrank. Kreutzer ist breit wie ein Schrank und hat eine dünne Stimme. Bestimmt ein unangenehmer Gegner. Nähe, Ben fragt, ob ich eine Beziehung will. Verdammt, wann ist ein Kontakt eine Beziehung? Ich begreife das alles nicht. Jahrelang im OP hatte ich mir nie Gedanken über die Reichweite eines Kontaktes gemacht, sondern bin sofort bei der Handwärme hängengeblieben, das ist transparenter. Und die Stimmfülle. Wenn sie echt und spontan ist. Vatertag ist, erinnert Kreutzer irgendwo an irgendeinem Mikro. Vielleicht hört ihm jemand zu. Ich will ins Studio. Nur noch aufstehen.
Distanz ist etwas Wunderbares, nur die Kälte fühlt sich dann klarer an. Das Studio ist bis 13 Uhr offen. Noch zehn Minuten liegen, dann duschen. Wenigstens ins Solarium will ich.
Hab mit Karin telefoniert: Sie kommt nach dem Kino vorbei Carpaccio essen. Der Juni ist in der Spende zu voll. Juli wäre für die Vorbereitung der Charity-Aktion vielleicht besser. Bevor ich Anja maile, warte ich das Gespräch mit Karin ab. Am 30. oder 31. ist Adrians Transplantation. Mir ist schlecht. Das ist alles so nah. Jetzt dir in die Augen zu schauen wäre schön. Kreutzer legt I don´t like Brigitte auf. Wer schizophren ist, ist nie allein.
Matthias Daberstiel hat sich gemeldet und zwei Vereine genannt, Kinderarche und Zivilcourage. Das Modenschau-Thema mit dem NGO-Thema zu verbinden sei gut. Mir ist kalt. Alles ist weit weg. Am Dienstag muss Adrian in die Isolation.
Begleiten zu können ohne einzuengen wäre schön. Himmelfahrt und der Kühlschrank ist voll. Dabei weiß ich genau, dass niemand kommt. Ich müsste jetzt ins Fitnessstudio, um das neue Kilo abzutrainieren, klebe aber am PC in der Hoffnung auf irgendein Signal, kommentiere dich und beäuge skeptisch meine Beziehungsfähigkeit. Wenn ich jetzt Vater anrufe, ist er bestimmt schon in Kreischa ohne Mutters Buch mitgenommen zu haben. "Ziemlich beste Freunde" hat sie sich gewünscht. Seit Samstag liegt es hier. Ich habe immer noch Horror vor der 86. Verdammte Blasenentzündung. Und Mcnep, als würde er es ahnen, postet ununterbrochen Patente zur Dammregion. Im Radio ist eine neue, dünne Stimme, ganz kehlkopfnah. Puh, es ist tatsächlich Kreutzer. Wie ist der enn heute drauf? Egal, vielleicht höre ich heute auch nur anders. Ich und meine Hörbahn ... Begleiten ohne einzuengen, radiohören und Scheißtexte über Saint Tropez schreiben. Als Kind hatte ich mir immer gewünscht dort zu sein, die Stege zwischen den Yachten entlang zu laufen ud dabei in die Wohnungen auf dem Wasser zu schauen. Ein Klein-Venedig aus Nobelbaracken. Ich sehne mich nach einem flachen, gebräunten Bauch. Nie wieder Rettichsalat. Jetzt in das Kissen zu greifen und statt meinem eigenen Schweiß deine Locken zu spüren. Aufzustehen wäre sinnvoll oder wenigstens irgendwas bei Wikipedia über den Urlaub an sich abzukupfern. Was macht Urlaub aus? VIPs? Anja immer mit ihren VIPs. Sonnenstrahlen, eine leichte Brise, Wasser, Saint Tropez. Meine linke Hand ist eingeschlafen. Jetzt zu joggen wäre vernünftig. Oder wenigstens ins Solarium zu gehen. Allmählich gewöhne ich mich an Kreutzer. Eine Stimme von vielen. Irgendwer im Radio, der zufällig grad am Mikro sitzt. Stattdessen kann ich dih lediglich lesen, ohne zu ahnen, wie du jedes dieser Worte formen würdest, ob du schniefst, dich grad ärgerst oder tatsächlich zufrieden bist. Ben hat gefragt, was ich will und was ich fühle. Ihn dasselbe zu fragen, hab ich mich bisher nicht getraut. Oder ist es, dass ich viel zu zerrissen bin, um zu ertragen, was er denkt und fühlt, während ich mich an meine eigene Verliebtheit gewöhne. Wahrscheinlich ist es einfach nur Selbstverliebtheit, wenn ich glaube ihn zu lieben. Und dann dieses verdammte Kilo. Es ist ärgerlich. Breit zu werden ist der Gau. Breit in Saint Tropez auf diesen schmalen Stegen. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann dass diese Blasenentzündung weg ist, der Surfanzug passt, dass ich wieder ganz selbstverständlich Auto fahre und dass ich endlich bei diesen ewiglangen Typisierungsaktionen mitmachen kann. Tausend waren am Wochenende gekommen, als Adrian da war, gestern nur vier auf die Messe. Vielleicht sollte ich mich doch mehr um die Werbung für die Aktionen kümmern, statt für Anjas Charity-Aktion auszuscheren.
Puh, war erschrocken, als ich den Terminkalender sah. Karin packt den Juni verdammt voll.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Ruhe und Gelassenheit ... Steuererklärung und Gutachten, alles Andere hat Zeit. Auch die intensivste Verliebtheit ist irgendwann vorbei. Hab mich beim Kämpfen beobachtet und tiefe Augenringe bekommen. André fragt ob mir das Lesen genügt. Hab geantwortet, dass ich es wichtig finde, dass du überhaupt schreibst, und dass ich mich freue dich lesen zu können. Darauf er mit seiner ewigen Paarungsthese, dass perfektes Glück nur aus einer intakten Beziehung resultieren könne und dass ich dementsprechend unglücklich sein müsse. Hab Angst durch mein Liken lehrerhaft zu wirken. Verdammt, ist das schon wieder Stalken? Nähe ist schon etwas Wunderbares. Mutter in Kreischa, Vater in Pillnitz, Tim in Einsiedel, Nina in Hamburg und ich? Im Fitnessstudio und im Solarium und in den Promieventtexten für Disy. Da bleibt kaum Zeit für Telefonate. Anja träumt von einem Charity-Event. Ich mag es sehr, wenn sie träumt. Wenn ich träume, denke ich meist an dich. Ohne konkretes Ziel. Heute in der Uniklinik kamen lauter Harleys vorbei und fuhren stundenlang im Kreis zwischen "meiner" Chirurgie und "meiner" Psychiatrie. Wenn das der Kinderchirurgie-Schubert erlebt hätte. Der wäre explodiert. Ich fands schön. Hab mir vorgestellt, du wärst dabei. Die hatten so ein Strahlen. Jeder ein Kind als Sozius.
Ich habe jetzt Bens Handynummer und ihm sogar schon gesimst. OK, ich passe auf, dass ich nicht nerve. Grokes Handynummer hatte ich auch mal gespeichert. Er hatte sie mir, wie sich später herausstellte, tatsächlich selbst gemailt. Nur ich in meiner Verwirrtheit begriff nicht, dass die Stimme am anderen Ende tatsächlich Groke und keinem Spaßvogel, der mich grad verarschen wollte, gehörte. Ich war aufgebracht und wies den am anderen Ende zurecht, wie es sein kann, dass er mir um Mitternacht mailt, dass ich ihn anrufen soll. Chaotisch wie ich war, vermutete ich sofort eine Fangschaltung, zumal ich ihm mehrfach in Mails mit meiner Sehnsucht konfrontiert hatte. Immerhin habe ich inzwischen das altarmäßig am Whiteboard angebrachte überlebensgroße Groke-Foto entfernt und nur noch die Kaffeetasse mit seinem Foto und dem vielsagenden Zitat "to be is to do, to do is to be. dobedobedobedo" neben meinem Monitor in der Knochenmarkspende. Allmählich trudelt der letzte Dresden-Event-Text ein, so dass nur noch die Promi-Events fehlen. Anja will, dass ich im Juni zwei Wochen bei ihr arbeite und eine Charity-Aktion vorbereite. Mal sehen, ob Karin einverstanden ist. Finanziell müsste es gehen. Bin immer noch müde. trotz Kaffee. Ben ist auf dem Foto sehr entschlossen, regelrecht schön. Vielleicht lasse ich mir eine neue Kaffeetasse machen, eine mit seiner ersten SMS und dem Foto. Ich glaube, ich bin glücklich.

Montag, 14. Mai 2012

Heute rief Ben an. Er hat sich tatsächlich wieder gemeldet. Ich mag ihn mehr als ich mir rational erklären kann. Ob das meine Neugier auf mich selbst mit Außenschauplatz ist oder ob ich ernsthaft in der Lage bin Aufmerksamkeit sinnvoll zu binden? Ich hab die VIP-Events immer noch nicht geschrieben. Was ist tatsächlich wichtig? Stephan hat sich jetzt schon den zweiten Tag nicht gemeldet. Am liebsten würde ich den Gefälltmirbutton anklicken, um dir näher zu sein, als wenn ich dich nur lese. Dabei weiß ich nicht mal, ob du von mir überhaupt gelesen werden willst. Die 5.26-Uhr-Zeitansage jetzt vor dem Einschlafen zu hören und von dir zu träumen wäre schön. Schade, das Stefan Scheurer sie nicht rausgibt. Ich war total aufgekratzt, als ich gesehen hatte, das du am Folgetag mein Xing-Profil aufgerufen hast. Es war fast so, als ob dich tatsächlich interessierte, wer da deine Stimme hören wollte, die schon Jahre zurücklag. Was ist tatsächliche Nähe? Ist nicht alles Autosuggestion? Hab dem Muttertagsstrauß beim Blühen zugesehen und immer wieder diese Gänsehaut gespürt, die am sichersten wiederkehrt, sobald ich an dich denke. Radio ist schon etwas Wunderbares. So nah und trotzdem ganz bei mir selbst. Vielleicht kommt Ben zu Pfingsten. Karin sagt, es sei traurig, wenn ich so an der Audiodatei hänge. André nimmt inzwischen Ritalin. Der Eine rückt die Audiodatei nicht raus, der Andere verbiegt sich. Ich bin müde. Bens Handyakku ist leer. Eigentlich könnte ich jetzt schlafen, aber dann würde ich diese herrliche Gänsehaut nicht mehr spüren. Es fühlt sich schon fast an wie Schüttelfrost. Schlafenszeit. Wirklich.
Ich würde gerne wissen, wen du vor dir siehst, während du schreibst. Lance Armstrong? Du im Dialog mit Armstrong ... Wahrscheinlich weiß er genausowenig, wie sehr du ihn magst, wie du, dass ich dich mag. Wo beginnt digitale Vereinsamung? Inzwischen traue ich mir kaum noch den Gefällt-mir-Button anzuklicken aus Sorge dich zu bedrängen. Hab Frank gefragt, ob er mit mir zusammen einen Garten bei Sebastian pachten mag. Er hat schon mit dem Biergarten vor der Kneipe genug zu tun, sagt er. Irgendwann schaue ich mir sein Sportcasino mal an und bewundere seinen monumentalen Flachbildschirm. Ich bin so froh, dass ich keine Antibiotika mehr brauche. Endlich wieder ins Solarium.

Sonntag, 13. Mai 2012

Hab Ben von Hilde gesprochen. Ein schöner Name. Irgendwann nenne ich mich vielleicht auch Christine von Gertrud.
Nina hat von dem Sturm nichts gemerkt und vermutet, dass er während des Shaban & Käptn Peng-Konzertes war, zu dem sie mit Feli in die Groovestation gegangen war. Naja.
Mein erstes Carpaccio
Feli und Nina waren da und fanden die spanischen Erdbeeren nett. Ich könnte Händevoll Gojibeeren essen,
habe regelrechten Heißhunger darauf. Die Frische Brise ist jetzt in einem hohen Glas zu bewundern. Woher der Umfüllaktionismus kommt? Nina hat mir grad einen Muttertagsstrauß geschenkt.
Sebastian sagt, dass im Dezember ein Garten frei wird. Endlich wieder in der Hängematte zu liegen wäre toll. Ob mir dann der Wein in den Mund wachsen muss, weiß ich noch nicht. Inzwischen wächst das Grün erst mal auf dem Küchentisch.
Einer der Gärten ist es, aber welcher?
Gestern hatte es offensichtlich gestürmt. Ich hab zwar um Acht die Cotrim genommen und wenig später eingekauft, aber den Sturm nicht bemerkt. Nina und Julia, die gestern den Ananas-Split mit Minze gemeinsam mit mir zubereitet und gegessen haben, sahen auch nicht zerzaust aus. Aber Mutter hatte die Wäsche unbedingt trocknen wollen. Das spricht schon dafür, dass es windig war. Die Striesener Bäume sind recht kompakt.
Nina hört grad Shaban & Käptn Peng

Samstag, 12. Mai 2012

Brix in Ausgegeigt erinnerte mich an Schwabeneder.
Ich bin Kleinunternehmer, habe ich heute gelernt.
Das Uvalysat braucht alkalischen Harn für das Wirkungsoptimum. Ich kann nicht behaupten, dass Birke, Goldrute, Hauhechel und Orthosiphon schmeckt.
Tomaten-Mozarella-Salat mit Feigen
Nina und Julia waren da! Sobald das Cotrim raus ist, gehe ich ins Solarium.
Tim will mit mir zum Muttertag ins Hygienemuseum, hat er versprochen. Hoffentlich bin ich bis dahin wieder fit. Cotrim brettert mich ganz schön nieder. Immerhin mündet es nicht in derartige Erregungszustände wie Ciprofloxacin. Ich bin wieder mal reif fürs Solarium, hocke aber in verdunkelten Zimmern. Gestern meldete sich Sebastian und hat mir die Elster Steuererklärung erklärt.

Freitag, 11. Mai 2012

Während du durch die Sonne gehastet bist, habe ich Minze in braunem Rohrzucker zerstampft, in eiskalten Kefir gerührt und mit Ananas-Split versetzt. Sämtliche Fenster sind verdunkelt und ich verschlafe den Kleinkrieg zwischen Cotrim und Bakterien, nachdem ich aufgrund einer Mattscheibe die Arbeit in der Knochenmarkspende nach einer Stunde abbrechen musste. Mutter ist grad verbittert: Sie war auf meinen Wunsch zur Ernährungsberatung gegangen und ist erschüttert, was sie nun alles verändern soll. Bin gespannt, was sie vom Diabetic Gourmet hält. Hab "Ziemlich beste Freunde" für sie bestellt. Morgen früh kann ich es in der Bücheroase abholen.
Ninas Freundin hat das Auslandssemester auf La Reunion verbracht. Hab Nina vorgeschlagen, dort mit mir Urlaub zu machen, aber ihr ist das zu teuer, wenn sie dort nicht gleichzeitig studiert und im Wohnheim wohnt.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Nina sagt, es wäre nett, mit Sebastian ein Shake aus der Bambusbar auf der Görlitzer zu holen und in den Alaunpark zu gehen. Ich finde nur den Dude und das Bambushaus. Sebastian hat sich lange nicht mehr gemeldet. Mal sehen, wie es ihm inzwischen geht.
Unfalldokumentation

Mittwoch, 9. Mai 2012

Johannes Lohmeyer mag Schmidts und Julius Kost.
Mutter interessiert sich für Pradaxa. Thomsen setzt auf Kardioversion. Bei ihm habe ich mein Diplom gemacht. Wegen ihm hatte ich bis 1997 in der Anästhesie gearbeitet. Trotzdem hat er jetzt nicht mal Zeit für einen gemeinsamen Kaffee, nur für meine Schwester :( OK, eigentlich wollte ich damals auch mit Christian am Tisch stehen. Aber als ich aus dem Erziehungsurlaub kam, waren beide nicht mehr da. Und das obwohl Thomsen Tims Kaiserschnittnarkose gemacht hatte. Christian ging über Umwege nach Schwartau, Thomsen wurde Chef in der Neustadt.
Hab Lust mit Nina und Tim am Wochenende ins Hygienemuseum zu gehen, um die Leidenschaften und die Porträts anzuschauen, und danach mit den Beiden in der Neustadt zu essen.
Frey geht nach Linz. Ninas Flo ist in Graz.

Dienstag, 8. Mai 2012

Mutter lässt sich morgen spiegeln.
Patrick gefällt mir. Unser Haus grün wäre schön.
Hab gestern Viktors Bruder gesprochen. Viktor wird 18, spreche aber noch nicht.
Ich will Sachen verkaufen.
Heute Nina und Tim sehen zu können wäre schön. Bin gespannt, ob es klappt. Eine spannende Zeit.
Stephan hat einen Platz in der Außenwohngruppe am Hauptbahnhof angeboten bekommen, um aus dem Pflegeheim rauszukommen. Am Telefon war er verzweifelt, ohne dass ich sofort kapiert habe, was ihn beunruhigte. Hab den Hörer auf Lautsprecher gestellt, dabei Grünspargel von der Märkische Höfe Beelitz GmbH geschält und ein Riesensteak aus dem Konsum gebraten. Das war das teuerste Essen seit langem: Das Pfund Grünspargel kostete 5,99 Euro, war aber wie gemalt. Das Jungbullen-Steak war fast drei Zentimeter dick. Trotzdem war es nach je drei Minuten Anbraten von beiden Seiten gar. Hab alles nur mit Salz und Pfeffer gewürzt, weil ich mich auf das Telefonat konzentriert hatte. Immerhin war der Pfeffer frisch aus der Mühle. Wenn Stephan am Hauptbahnhof wohnt, hätte er einen kurzen Arbeitsweg bis zum Zoo. Aber ob er dort tatsächlich arbeiten mag, weiß ich nicht. Hab ihm vorgeschlagen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben bei seinem Rentenversicherer zu beantragen und mit dem Beruflichen Trainingszentrum im Rücken ein Praktikum im Zoo zu machen. Das Telefonat dauerte etwa zwanzig Minuten. Ich brauchte eigentlich nur zu beschreiben, was ich koche. Die meisten Ideen hat er selbst.

Montag, 7. Mai 2012

Jetzt da zu sein, wo du pitschnass einkehren magst, wäre schön.
Krampfadern. Julia Scheuch ist inzwischen in Lübeck an der Uni. Schade. Dadurch kenne ich in der Neustadt im Moment keinen Anästhesisten für Mutter. Julia ähnelt Sabine Vorlender alias Voyager jetzt. Thomsen geht nicht ans Telefon.
Maia :)

Sonntag, 6. Mai 2012

Nina hört Bon Iver, Herr Polzin geht zu Schäfer frühstücken und Zeitung lesen. Ich höre Thorsten Otto. Um Vier kommt Sebastian (Baumhaus) Flad. Vielleicht gehen wir ins Sands Family Konzert. Tim hat mich gestern begeistert. Flo auch. Oh, Sebastian kommt nicht. Er hat Fieber. Schade. Rosel hatte gefragt, ob ich rauskomme und Charly füttere. Mutter ist müde, weil Vater schlecht schlafen konnte. Mutter und Vater gestern in Kreischa zu erleben, war eindrucksvoll. Nina habe ich gestern in Kreischa und im Konzert leider verpasst.

Samstag, 5. Mai 2012

Letzte Vorbereitungen für den Fototermin:
Alles Liebe zum 87. Geburtstag,
Papa :)

Freitag, 4. Mai 2012

Vater hat angerufen. Mutter muss nüchtern bleiben, obwohl sie ihre Einwilligung widerrufen hat. Ich soll den Arzt nicht anrufen.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Tim war da. Er probt grad mit Sensifer. Vater sagt, Mutter sei erregt. Er hat jetzt endlich ein gemeinsames Zimmer mit ihr. Ich soll die Blumen gießen. Mein Basilikum kränkelt. Die Kapuzinerkresse keimt nicht.
So mild die Abendluft ist, so laut sind die Tanzclubs, sobald ich Matuschke nicht in Zimmerlautstärke höre. Irgendwann gehe ich mal rüber und schaue beim Training zu. Hab die Motten mit Lavendelduft vertrieben. Diese Woche ist kein einziger Film im Ost, den ich sehen will . Ist das das hohe Alter?
Flos Praktische Musikprüfung. Tim wird ihn unterstützen.
Hab mit Mutter telefoniert. Endlich. Morgen fahre ich zu ihr nach Kreischa.
Heute das erste Mal bei Mike Ohnesorge. Ich will das Risperdal ausschleichen.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Die Polzins waren da! Alles wird normal :) Sogar Frank hat gesagt, ich kann bei ihm klingeln, wenn es mir schlecht geht.
Amlodipin, Disalunil, Delix 5mg, Simvastatin, Aggrenox retard, Metformin - das sind Mutters Medikamente im Moment. Komisch, dass sie Delix und trotzdem Disalunil kriegt. Jetzt mit ihr sprechen zu können wäre schön.
Hab die Broschüre zu Musik zwischen den Welten aus dem Pentapark mitgebracht. Sands Family erinnert Sebastian an Donovan. Am Sonntag trinken wir gemeinsam Kaffee.
Vater sagt, Mutter gehe es schlecht, der Blutdruck sei hoch. Die Ärzte seien bei ihr. Der obere Wert liege bei 160.
Bin inzwischen stolzer Besitzer eines Kopfhöreradapters und kann mich dadurch auch mitten in der Stadt in Maximallautstärke Klavierspielen hören.

Dienstag, 1. Mai 2012

Schlappen-Diät
Zumba verpasst, Kreistraining und Solarium, dazu Trüffelriegel, Carnitin und Mirabellen-Himbeer-Shake.
Johannstadt. Wo beginnt Heimat? Bei Vaters Stimme am Telefon oder bereits beim Anrufbeantworter? Quintessenz des Gespräches bei Martina: Die 112 ist zwar gut, wenn ein medizinischer Notfall vorliegt, aber ein Krisenplan wäre gut. Je öfter ich die Treppe statt dem Fahrstuhl benutze, um so öfter begegne ich den anderen Leuten im Haus. Hab Sebastian Hagedorn wegen einem Garten angesprochen. Mutter ist müde und will nicht, dass ich heute zu ihr nach Kreischa komme. Das Injoy hat bis 13 Uhr geöffnet.